Freilichtmuseum "Zeitsprung" Klinge
Vorschaubild Freilichtmuseum "Zeitsprung" Klinge
Kerstin Diener
Gosdaer Dorfstr. 2403149 Wiesengrund OT Gosda I
E-Mail:
Öffnungszeiten:
täglich von 09:00 bis 18:00 Uhr (März bis Oktober)
Geografische Lage
Bei Klinge, 12 km östlich von Cottbus, führte das Museum der Natur und Umwelt Cottbus seit 1985 eine geologisch-paläontologische Ausgrabung in eem-warmzeitlichen Seeablagerungen des Pleistozäns durch. Der Aufschluss befindet sich zwischen einer ehemaligen Tongrube und der Südrandböschung des Tagebaus Jänschwalde. In einem 2-3m hohen, 2m breiten und 12m langen Schnitt ist die Schichtenfolge eines eem-warmzeitlichen Sees in bilderbuchhafter Weise aufgeschlossen.
Charakteristik
Am 17. Mai 2008 wurde das "Freilichtmuseum Zeitsprung" eröffnet. Die Gemeinde Wiesengrund gestaltete unter Einbeziehung öffentlicher Fördermittel dieses Freilichtmuseum auf dem an das Eem-Vorkommen angrenzenden Areal. Dieses befindet sich in unmittelbarer Nähe des in der Flutung befindlichen zukünftigen Klinger Sees. Das Wissen um die Bedeutsamkeit und damit der Schutz dieses Eem-Vorkommens ist vor allem dem Engagement der Geologen Rolf und Ursula Striegler zu verdanken. Ihre Grabungen brachten einzigartige Einblicke in die erdgeschichtliche Entwicklung während der Eem-Warmzeit.
Auf dem Areal des Museums ist ein Feuchtbiotop, verschiedene Schautafeln und ein Schutzgebäude entstanden, in welchem die Besucher eine original große Nachbildung eines wollhaarigen Mammutweibchens mit ihrem Nachwuchs vor nachempfundener eem-warmzeitlichen Landschaft begrüßt. Der Fundort des ersten fast vollständig erhalten aufgefundenen Mammutskeletts in Deutschland lag ganz in der Nachbarschaft. Diesen Fossilfund bewahrt das Museum für Naturkunde in Berlin auf. Ein originalgetreuer Nachbau kann im Kreishaus in Forst (Lausitz) besichtigt werden.
Auf einem "Erlebnispfad" können die Besucher die Nachbildungen eines Riesenhirsches und eines Wollnashorns in Originalgröße bestaunen.
Seit 2019 ist das "Eem von Klinge" ein eingetragenes "Nationales Geotop".
Das Museum wird von der "Interessengemeinschaft Klinger See e.V." betreut. Zu den Zielsetzungen des Vereins gehören die Umsetzung des Gestaltungskonzeptes für den Südrandschlauch des entstehenden Klinger Sees in enger Zusammenarbeit mit dem "Heimatverein Klinge e.V.". Weiterhin auch die Gestaltung und Betreibung des "Eem-Vorkommen Klinge" als Freilichtmuseum "Zeitsprung", die Förderung des sanften Tourismus am hier entlangführenden "Fürst-Pückler-Radweg".
Wegbeschreibung
Anfahrt über die Autobahn A 15 bis Abfahrt Roggosen, weiter Richtung Forst bis Kathlow, links abbiegen Richtung Klinge. Vor dem Ortseingangsschild links abbiegen. Nach dem Bahnübergang rechts halten (Ziegeleistraße entlang Tagebaugrenze). Parkmöglichkeit am Raubrittertor.